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Was ist eine Intervision?

Intervision, auch kollegiale Fallberatung genannt, ist eine sinnvolle Praxis, bei der Psychotherapeut:innen in einer Gruppe zusammenkommen, um ihre beruflichen Herausforderungen zu besprechen und voneinander zu lernen. Im Unterschied zur Supervision, geleitet von Personen mit besonderer Erfahrung und Qualifikation (Supervisor:innen), erfolgt die Intervision auf der Grundlage der gleichberechtigten Teilnahme aller Beteiligten.

Dabei liegt der Fokus darauf, gemeinsam Lösungsmöglichkeiten für berufliche Anliegen zu entwickeln und sich gegenseitig zu unterstützen. In regelmäßigen Abständen kommen Kolleg:innen in der psychotherapeutischen Intervision zusammen, um ihre Erfahrungen und Schwierigkeiten in Bezug auf ihre therapeutische Arbeit zu teilen. Dieser Austausch ermöglicht es den Teilnehmer:innen, verschiedene Perspektiven zu verstehen und neue Lösungsansätze in einer unterstützenden Gemeinschaft zu entwickeln.

Der Prozess der psychotherapeutischen Intervision ist häufig strukturiert und umfasst verschiedene Phasen. Die Teilnehmer:innen präsentieren zunächst aktuelle Fälle oder Herausforderungen, stellen Fragen und geben konstruktives Feedback. Gemeinsam wird über mögliche Lösungen reflektiert und Handlungsoptionen werden erarbeitet. Dieser dialogische Ansatz fördert nicht nur die persönliche Entwicklung der Therapeut:innen, sondern stärkt auch das Vertrauen in die professionelle Kompetenz aller Teilnehmer:innen.

Eine Intervision für Psychotherapeut:innen kann durch die Bildung von Gruppen erfolgen, die sich beispielsweise in bestehenden Netzwerken, auf Weiterbildungen oder auf Konferenzen finden. Dabei sind regelmäßige Treffen entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und einen langfristigen kollegialen Austausch zu ermöglichen. Unter Wahrung der Vertraulichkeit werden aktuelle Fälle oder berufliche Herausforderungen besprochen. Die Gruppe kann eine moderierende Person haben, die den Prozess lenkt, und es können verschiedene Methodiken angewendet werden.

Der geschützte Raum der psychotherapeutischen Intervision fördert die Selbstreflexion und ermöglicht einen offenen Austausch. Erfahrungsberichte von Teilnehmer:innen verdeutlichen die nachhaltigen Vorteile dieser Praxis für die berufliche Entwicklung.

Wie läuft eine Intervision für Psychotherapeut:innen ab?

Erfahren Sie im Folgenden auf welche wesentlichen Kriterien Sie bei Ihrer Intervisionsgruppe achten sollen.

Wie finde ich eine Gruppe?

Psychotherapeut:innen können sich in bestehenden beruflichen Netzwerken, Weiterbildungen, auf Konferenzen oder durch gezielte Anfragen an Kolleg:innen zu Intervisionsgruppen zusammenschließen. Eine weitere Möglichkeit bietet das Intervisionsportal: Hier finden Sie Psychotherapeut:innen aller Richtungen aus ganz Deutschland. Ein sehr wichtiger Punkt ist, dass die Gruppe aus Mitgliedern besteht, die sich auf Augenhöhe begegnen und Vertrauen aufbauen können. Nur so ist ein offener Austausch innerhalb eines vertraulichen Rahmens möglich.

Wie häufig sollte sich eine Gruppe treffen?

Die Gruppe trifft sich in regelmäßigen Abständen, beispielsweise monatlich oder quartalsweise. Kontinuität ist entscheidend, um eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen und von langfristigem kollegialem Austausch zu profitieren. Wenn die Gruppe bei einer Psychotherapeutenkammer akkreditiert werden soll, um Punkte für das Fortbildungskonto zu generieren, muss ein bestimmter Rhythmus, bzw. eine Mindestanzahl an Intervisionen im Jahr eingehalten werden.

Was wird in einer Intervision besprochen?

Die Teilnehmer:innen bringen aktuelle Fälle oder berufliche Herausforderungen ein. Dabei wird darauf geachtet, personenbezogene Informationen zu anonymisieren, um die Vertraulichkeit zu wahren. Mögliche Themen könnten sich auf den Therapieverlauf, einen anstehenden Abschied oder Fragen rund um die Therapiebeantragung beziehen.

Muss die Intervision moderiert werden?

Die Gruppe kann von einer Person moderiert werden, die den Prozess lenkt und sicherstellt, dass die Struktur eingehalten wird. Dies kann ein festes Gruppenmitglied sein oder auch rotieren, um die Verantwortung zu teilen. Moderation ist kein festgelegter Bestandteil einer Intervision, kann aber dennoch empfehlenswert sein, um das Treffen effizient zu gestalten und den sicheren Rahmen zu gewährleisten.

Welche Methodiken werden in Intervisionen angewendet?

Unterschiedliche Methodiken können angewendet werden, wie beispielsweise die systemische Aufstellung, kollegiale Fallberatung oder lösungsorientierte Ansätze. Ziel ist es, verschiedene Perspektiven und auch Lösungsansätze zu generieren. Natürlich kann das Fachgebiet der teilnehmenden Psychotherapeut:innen die in der Intervision angewendeten Methoden maßgeblich mitbestimmen. Die Gruppenmitglieder geben Feedback, stellen Fragen und bieten alternative Sichtweisen an. Die reflektierende Auseinandersetzung mit den Fällen fördert das Verständnis, erweitert die Handlungsmöglichkeiten und unterstützt die persönliche Entwicklung der Teilnehmer.

Die richtige Intervisionsgruppe finden

Das Intervisionsportal ermöglicht es Psychotherapeut:innen, unabhängig von ihrem geografischen Standort, geeignete Intervisionsgruppen zu finden. Vertreten sind Psychotherapeut:innen aller Richtlinienverfahren und mit verschiedenen Schwerpunkten. Dies eröffnet neue Perspektiven für den Austausch mit Kolleg:innen aus verschiedenen Regionen und Fachrichtungen. Die Vernetzung über das Portal fördert nicht nur den fachlichen Austausch, sondern trägt auch zur Entstehung eines interdisziplinären Netzwerks bei.

Melden Sie sich im Intervisionsportal an und finden Sie über eine praktische Filterfunktion eine passende Gruppe. Entscheiden Sie, ob Sie sich online oder analog treffen wollen, ob Sie als Gruppe Fortbildungspunkte generieren wollen und natürlich, welche Inhalte in den Intervisionen besprochen werden sollen. Nutzen Sie die unterstützenden Organisationshilfen im Portal und tauschen Sie sich mit anderen approbierten Kolleg:innen aus.