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Intervision und Supervision – die Unterschiede

Intervisionen zeichnen sich durch flache Hierarchien aus. Meistens gibt es eine verantwortliche Person, die sich um die Akkreditierung und weitere organisatorische Dinge der Gruppe kümmert. Inhaltlich treffen sich die Psychotherapeut:innen hier auf Augenhöhe und geben sich gegenseitig Rückmeldungen und Denkanstöße zu bestimmten Problemen.   

Bei einer Supervision trifft sich ein Supervisor oder eine Supervisorin mit ihren Supervisand:innen. Der Supervisor bzw. die Supervisorin bringt gewisse Qualifikationen mit, um Supervision durchführen zu dürfen (z.B. Dozententätigkeit, mehrjährige Berufserfahrung) und zeichnet sich durch spezielles Fachwissen und Expertise aus. Deshalb ist es meistens der Fall, dass eine Supervision vergütet werden muss, während eine Intervision kostenfrei durchgeführt werden kann.   

Die Bedeutung von Supervisionen und Intervisionen im Ausbildungskontext – und danach

Approbierte Psychotherapeut:innen verschiedener Verfahren werden auf Ihrem Ausbildungsweg mit beiden Methoden in Berührung gekommen sein. Um in der Ambulanzphase der Ausbildung Patient:innen behandeln zu können, muss die Therapie regelmäßig supervidiert werden. Für die Prüfungsvorbereitung oder für die Thematisierung von ausbildungsrelevanten Inhalten oder weitergehenden Fragen rund um die Therapien konnte der Austausch mit Kolleg:innen in ähnlicher Situation in Form einer Intervisionsgruppe eine sinnvolle Ergänzung sein. Aber auch im Praxisalltag nach der Approbation nutzen zahlreiche Psychotherapeut:innen den kollegialen Austausch gerne weiterhin.

Ziele von Supervision und Intervision

Ziele beider Austauschformen sind Wissenserwerb, Psychohygiene, (Selbst-)Reflexion, Klärung von Fragen rund um die Praxis und viele weitere. Der Austausch kann deshalb auch ein wichtiger Punkt bei der Erhaltung und Stabilisierung der psychischen Gesundheit des Therapeuten sein. Bei der Supervision liegt der Fokus evtl. eher auf dem Wissenserwerb und -vermittlung, während bei einer Intervision evtl. eher die Psychohygiene zum Tragen kommt. Neben den sehr wichtigen genannten Aspekten, können auch Fortbildungspunkte bei der zuständigen Kammer erlangt werden.

Für wen sind Supervision und Intervision so wichtig?

Sowohl bei der Intervision als auch der Supervision können alle Anwesenden vom Austausch profitieren. Auch unerfahrene Berufskolleg:innen können den Austausch mit frischen Ideen und neuen Anregungen bereichern und gestandene Kolleg:innen zum Nachdenken und Reflektieren anregen.  

Warum sind Supervision und Intervision so wichtig für den Therapieprozess?

Beide Formen sind ein wichtiger Bestandteil der Therapie selbst. Blinde Flecken auf Seiten des Therapeuten oder der Therapeutin können erkannt und reflektiert werden und damit den Therapieprozess voranbringen. Warum werde ich bei der Patientin immer so sauer? Sollte ich den Patienten jetzt schon konfrontieren oder liegt der Fokus noch beim Beziehungsaufbau? Wie gestaltet ihr ein Therapieende? All das können Themen sein, die Raum in einer Intervision oder Supervision haben. Ein Austausch kann somit Sicherheit schaffen für den Berufsalltag und das eigene therapeutische Handeln. Häufig bleibt es im Verlauf nicht beim Fragestellen und Antworten oder gar Lösungen bekommen, sondern es findet ein gemeinsames Reflektieren statt, welches Unterstützung und eine Vielzahl an Informationen bietet. 

So finden Sie Ihre passende Intervisionsgruppe im Intervisionsportal!

Im Intervisionsportal können Sie sich mit Kolleg:innen bundesweit vernetzen, Ihre Intervisionsgruppe gründen und organisieren und sich über die KBV-zertifizierte Videosprechstunde austauschen. Sobald Sie wissen, nach welchen Aspekten (z.B. Bundesland, Richtlinienverfahren, Thema etc.) Sie suchen, können Sie diese in der Filterfunktion des Portals eingeben und eine Anfrage bei den Gruppen stellen, die Sie interessieren. Sollte keine dabei sein, erstellen Sie gern Ihre eigene und teilen Sie den Fokus in der Beschreibung mit. Sie können gern Ihre Kolleg:innen dazu einladen