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Eine der Hauptaufgaben von Psychotherapeut:innen ist die Behandlung von Patient:innen. Viel Zeit verbringen wir in den Sitzungen mit ihnen, sind emotional involviert und gefordert. Ein wichtiges, wenn nicht das wichtigste Werkzeug sind wir selbst, mit unserer Wahrnehmung, unseren Emotionen und Gedanken. Dabei ist es kaum verwunderlich, dass wir im Laufe unserer Arbeit auf viele unterschiedliche Grenzen und Fragen stoßen, auf die wir vielleicht keine Antwort finden: Wieso hat mich diese Sitzung so sehr mitgenommen? Warum war die Patientin so aufgebracht? Weshalb stagniert die Therapie? Wie gestalte ich den Abschied am Ende einer Therapie? uvm.

Aber auch Themen rund um Organisation/Berufspolitik/Rechte und Verpflichtungen beschäftigen uns: Wie dokumentiere ich richtig? Inwieweit bin ich verpflichtet Akteneinsicht zu gewähren? Wie gehe ich mit dem Ausfall von Sitzungen um? uvm. Das Gefühl alleine dazustehen und die Frage, ob die getroffenen Entscheidungen richtig waren, kann dabei ein quälender Gedanke im Arbeitsleben werden.

Der Austausch mit Kolleg:innen – die psychotherapeutische Intervision

Wie hilfreich ein Gespräch mit Kolleg:innen sein kann, stellen wir immer wieder fest. Sei es, dass sie ihre Wahrnehmung der Situation schildern, von ähnlichen Erfahrungen berichten, Lektüreempfehlungen oder rechtliches Wissen bereithalten. Die kollegiale Zusammenarbeit gibt uns Rückhalt für unsere Arbeit und unseren Alltag, ist ein Teil der Psychohygiene und der Selbstfürsorge der Behandelnden. Wie häufig sind wir schon ratlos oder gar überfordert in den Austausch gegangen, haben während des Gesprächs Entlastung verspürt und sind mit neuen Ideen und einer Wertschätzung der bisherigen therapeutischen Arbeit wieder gestärkt in den Alltag gestartet?

Eine Möglichkeit des kollegialen Austauschs ist die psychotherapeutische Intervision. Dabei trifft sich eine feste Gruppe in regelmäßigen Abständen um Patientenbehandlungen zu besprechen, sich fachlich weiterzuentwickeln und zu reflektieren. Sie dient der gegenseitigen Unterstützung, Weiterentwicklung und Qualitätssicherung in der psychotherapeutischen Arbeit. Und ganz nebenbei ist es möglich mit Intervisionen Fortbildungspunkte für das Punktekonto bei der zuständigen Landespsychotherapeutenkammer zu sammeln.

In den folgenden Beiträgen erfahren Sie alles Wissenswerte rund um Intervisionen und kollegialen Austausch. Finden Sie eine für Sie geeignete Intervisionsgruppe oder einen Qualitätszirkel im Intervisionsportal und lernen Sie neue Kolleg:innen und deren Arbeit kennen.

Sabine

Psychotherapeutin i. A.